Haus zum Benedikt


Die Bumiller Collection ist untergebracht in einem historischen Wohn- und Geschäftshaus im Herzen der Altstadt Bambergs, die seit 1993 zum Unesco Weltkulturerbe gehört.

1992 erwarb Manfred Bumiller das Anwesen in der Austraße 29 und ließ es zwei Jahre lang aufwändig sanieren um hier sein Museum für Frühislamische Kunst einzurichten. Seit 1995 ist das „Haus zum Benedikt“ wieder in seinem Originalzustand erlebbar.

An der Stelle des heutigen Museums ist für das Jahr 1321 erstmals ein Haus urkundlich erwähnt. Mittelalterlich ist wahrscheinlich nur noch der Fußboden des Kellers. Der heutige Bau wurde 1584 bei Brand vollständig zerstört und vom Stadtgerichtsschreiber Johann Merzell neu aufgebaut. Die ursprünglich an der Fassade angebrachten Steintafeln mit den Familienwappen befinden sich heute im Treppenhaus im 1. Stock.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts diente das Gebäude dem Hof- und Kammerrat Fortenbach und seiner Familie als Wohnhaus. Aus dieser Zeit – in der zahlreiche Bauten in Bamberg erneuert bzw. deren Fassaden zur „Stadtverschönerung“ barockisiert wurden – wurde auch dieses Haus in mehreren Phasen neu ausgestattet: Der Gartensaal im ersten Stock und der Festsaal in der zweiten Etage bekamen 1725 bzw. um 1710 Stuckdecken von Johann Jakob Vogel.

Anstatt der einfachen Stiege wurde ein repräsentatives Treppenhaus eingebaut und mit einem aufwändigen Steinboden versehen. Ausschnitte im Wandputz zeigen Fragmente der Malereien, die im 18. und 19. Jahrhundert die Wände schmückten.


Um die Mitte des 19. Jahrhundert wechselte die Nutzung von einem Handelshaus mit Warenlager zu einem Handwerksbetrieb. 1866 wurde der Zugang zum Hafen durch den Bau des Waschhauses im Hof gesperrt und im Parterre eine Backstube eingerichtet. Für gut 100 Jahre war nun die Austraße 29 Standort einer Bäckerei. Ab 1911 ist der Verkaufsladen an der Austraße belegt. 1950 erst wurde ein neuer Eingang in der Hasengasse gelegt, um den Verkaufsbetrieb von der Warenzufuhr zu entlasten.

2007 wurde das Museum um das 2. Stockwerk und die Dachbodengeschosse des benachbarten Anwesens Austraße 27 erweitert. Um 1780 gehörten beide Häuser dem Melbermeister Johann Schmitt als Mehllager. Der viergeschossige Dachboden der Austr. 27 wurde damals als Mehllager genutzt. Auch die Kellerräume waren einmal über einen heute vermauerten Durchgang miteinander verbunden. Die Dachgeschosse dienen heute als Schaudepot.